Jetzt Wintervorräte aufbrauchen - hier ein Rezept für echt österreichische Krautfleckerl
Letzten Herbst ist viel Gemüse geerntet worden und für den Winter im Keller und Gefrierfach eingelagert. Schon mal nachgeschaut was noch alles da ist? Jetzt wird es Zeit die Vorräte aufzubrauchen, die Lager zu leeren um wieder Platz für das frische Grün aus dem Garten zu schaffen.
Gerade jetzt, wenn es draußen warm ist und wir unsere Griller wieder starten, haben wir keine Lust mehr auf schwere Saucen und fettige Speisen. Frische Salate, Jogurt und leichte Aufstriche sind jetzt wieder auf unseren Tischen. Mmmmh so gut schmeckt uns die Frische.
Das ist auch genau die richtige Zeit um die Vorräte zu überprüfen. Neu zusammen zu schlichten und zu ordnen. Überprüfen, ob etwas schlecht oder gar schimmlig geworden ist. Nach und nach aufbrauchen, heißt es jetzt, denn das Neue ist schon ausgesät, wächst und gedeiht in unseren Gärten.
Wir hatten letzten Sommer das Glück wunderschöne Weißkrauthäupel (im deutschen Sprachgebrauch Weißkohl) zu ernten. Daraus habe ich Sauerkraut selbst fermentiert, aber auch einiges roh eingelagert. Vergangene Woche hatten wir zwei hungrige Maler bei uns am Hof - was genau gemacht wurde berichte ich noch - ein perfekter Anlass um den letzten Krautkopf, zu einem echten österreichischen Traditionsgericht zu verarbeiten.
Ein paar kurze Background Infos zum Thema Kraut:
Weißkraut oder auch Rotkraut hat in Österreich schon lange Tradition. Nachweislich hat man Kraut schon im Mittelalter (neben Getreide, Hülsefrüchten und Rüben) gekannt. Gerade in der kalten Jahreszeit unterstützt es unseren Körper mit wichtigen Inhaltsstoffen. Es ist reich an Ballaststoffen, Vitamin C, Vitamin E, Folsäure und Vitaminen der B-Gruppe, sowie Mineralstoffen (Kalzium und Magnesium) Wenn man die Inhaltsstoffe des Krautes liest, merkt man schnell, dass es ebenso viel Vitamin C wie zB Orangen hat. Wobei Kraut bei uns in Österreich kein Importprodukt ist!
Kraut gehört zu den Kreuzblüten Gewächsen (Brassicaceae). Der typische, etwas scharfe Krautgeschmack kommt von den Senfölglycosiden, die sich sehr positiv auf unseren Organismus, vor allem auf die Darmflora auswirken. Da Senfölglycoside hitzeempfindlich sind, ist das rohe Sauerkraut hier die beste Wahl.
Meine Wahl fiel auf das beliebteste bäuerliche Krautrezept - auf die Krautfleckerl.
Gerne hier das Rezept und ein paar Fotos:
Krautfleckerl
Zutaten:
1 kg Kraut fein gehachelt (oder in der Küchenmaschine zerkleinert)
nach Geschmack noch 2-3 Karotten dazu
1 Stk. Zwiebel
100 g Speck würfelig geschnitten
30 g Butterschmalz
1 TL Salz
1 TL Pfeffer
2 TL Kümmel
1 EL Zucker
1 EL Essig
0,5l Wasser
ev. 1 EL Paprikapulver
ca. 400 g Fleckerl Nudeln
Ich bevorzuge Lebensmittel in Bio Qualität!
Speck und Zwiebel in Butterschmalz anbraten, Kraut zugeben und mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Zucker und Paprikapulver vermischen, kurz warten dann Wasser und Essig zugeben und ca. 30 Minuten zugedeckt dünsten lassen. In der Zwischenzeit die Fleckerl kochen, abseihen und dazumischen. Noch ca. 10 Minuten gemeinsam dünsten und wenn das Kraut weich ist fertig abschmecken, anrichten, mit Schnittlauch garnieren und heiß servieren.
Je nach Geschmack gebe ich noch getrockneten Dost, Gundermann und Gwendel als Gewürz dazu.
Viel Spaß beim Nachkochen
Alles Liebe Angelika